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Weinwissen

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Über Wein lernen

Weinwissen

Hier finden Sie viel Wissenswertes rund um das Thema Wein – Wissen, dass wir gerne mit Ihnen teilen. Angefangen mit der kleinen Rebsortenkunde, in der wir Ihnen die Vielfalt unserer angebauten Sorten näher vorstellen, über Tipps und Tricks für den richtigen Weingenuss zuhause bis hin zu profunden Hintergrundinfos über den Weinanbau und die Weinherstellung. Viel Spaß beim Schmöckern!

Alles Wissenswerte rund um die Klostermühle, unsere Weinphilosophie, und die Menschen finden Sie unter Weingut.

Kleine Rebsortenkunde

In Deutschland werden auf rund 103 400 Hektar über 100 Rebsorten angebaut, davon zwei Drittel weiße und ein Drittel rote Rebsorten. In unseren Weinbergen wachsen davon 7 Rebsorten, allen voran natürlich der Riesling für den der Rheingau weithin bekannt ist. Bei uns finden Sie allerdings auch Kerner, Weiß- und Grauburgunder, Savignon Blanc und Spätburgunder, diesen auch als Weißherbst.

Als „Königin der weißen Rebsorten“ gilt der Riesling nicht nur wegen seiner einzigartigen Aromatik von reifen Pfirsichen, Aprikosen oder Äpfeln, sondern auch deshalb, weil diese Sorte enorme Ansprüche an den Boden und das vorherrschende Klima stellt. Der Riesling bevorzugt karge und mineralische Böden.

Die Rebsorte wächst in allen deutschen Anbaugebieten und nimmt eine Anbaufläche von rund 24.300 Hektar ein, was etwa 20% der deutschen Weinanbauflächen entspricht. Er repräsentiert die deutsche Weinkultur und gilt als das Aushängeschild des deutschen Weinbaus. Wie keine andere Rebsorte steht der Riesling für das weltweite Image deutscher Anbauregionen. In Deutschland, der Heimat des Rieslings wachsen und gedeihen ca. 40% aller Rieslinge der Welt. Bei uns im schönen Rheingau nimmt der Riesling mit rund 2.500 Hektar fast 78% der hier verfügbaren Rebfläche ein.

Der Riesling ist eine langsam reifende Rebsorte, deren prägendes Element ihre fruchtige Säure ist.

Herkunft – ungeklärt, eventuell Weißer Heunisch x Vitis sylvestris
Farbe – grünlich-gelb bis Goldgelb
Duft – dezent, erinnert häufig an frische Äpfel, Pfirsiche oder Aprikosen Geschmack

Passt besonders gut zu – Rieslinge sind bekannt für ihre gute Balance von Zucker und Säure. Es ist diese typische Säure im Riesling, die gut zu vielen verschiedenen Gerichten passt. Die Säure erlaubt sowohl eine Kombination mit herzhaften Saucen, deftigem Fleisch, aber auch leichten Gerichten, wie Fisch oder Salate, und sogar exotischen Gewürzen wie Ingwer und Limette, die in der asiatischen Küche zu finden sind.

Erstmals im Südwesten Frankreichs urkundlich erwähnt, zählt der Sauvignon Blanc zu den Bukett-Rebsorten mit einer besonders großer Aromen-Vielfalt. Er ist eine der bekanntesten weißen Rebsorten weltweit. Wirklich maßgeblich angebaut wird sie Sorte in seiner Heimat Frankreich und in Neuseeland. In Deutschland besetzt der Sauvignon Blanc hingegen bisher nur rund 1.200 Hektar. Seine Anbaufläche wächst aber zuletzt stetig und man kann weiteren Anstieg ausgehen, da sich die Traube sehr gut für den Anbau in Deutschland eignet. 

Der Sauvignon Blanc ist für den anspruchsvollen Gaumen wie geschaffen und gerade wegen seiner fantastischen Aromatik auf dem besten Weg, neben dem Riesling einer der beliebtesten Weißweine zu werden.

Herkunft –Kreuzung aus Chenin Blanc und Traminer von der Loire in Frankreich
Farbe –weiß- bis goldgelb
Duft & Aromen – je nach Reifegrad des Weines ergeben sich verschiedenste Aromen. Klassisch vor allem Zitrusnoten und Aromen von Stachelbeeren, hierzulande eher fruchtbetont nach Maracuja, Grapefruit oder Holunder.
Besonders reif geerntet, entwickeln sich Anklänge von tropischen Früchten und Pfirsich.

Passt besonders gut zu – harmoniert mit Gerichten aus Fisch und Meeresfrüchten. Er passt zu Ziegenkäse und Gemüsegerichten, besonders Spargel.

Was der Riesling qualitativ für die Weißweine bedeutet, verkörpert der Spätburgunder oder Pinot Noir unter den Rotweinen. Sowohl Winzer als auch Weinfreunde erfreuen sich zunehmend an dieser Sorte. Der Spätburgunder (Pinot Noir) ist vermutlich eine der ältesten noch im Anbau stehenden Rebsorten der Welt. Die edle und sehr alte Sorte verlangt allerdings viel Sorgfalt und Pflege und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in sogenannten Rieslinglagen, also in den besten Lagen. Sind die Bedingungen gut, läuft der Spätburgunder zur Hochform auf und belohnt die Mühe und harte Arbeit im Weinberg mit einem der schönsten Rotweinen der Welt.

In Deutschland werden ca. 11.600  Hektar Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt, was etwa 11% der gesamten Rebenfläche Deutschlands entspricht. Seit Beginn der 1990er Jahre wuchs die Spätburgunder-Anbaufläche um mehr als 5.000 Hektar an. Die meisten Reben dieser Sorte stehen in Baden (Kaiserstuhl). Daneben zählen die Pfalz, Rheinhessen, Württemberg sowie unser schöner Rheingau zu den wichtigen Anbaugebieten für Spätburgunder.
 
Die aus der Rebsorte Spätburgunder gekelterten Rotweine haben eine intensive, leuchtend rubinrote Farbe. Charakteristisch ist ihr reiches Bouquet von frischen Erd- und Waldbeeren, Kirschen oder Pflaumen. Auch Gewürze und Kräuter steigen mitunter in die Nase. Geschmacklich steht der Spätbrugunder anderen Spitzenweinen in nichts nach: aromatisch-fruchtig und vollmundig.
 

Herkunft – Niltal, ab 4. Jh. In Burgund natürliche Kreuzung aus Traminer und  Schwarzriesling
Farbe – mittleres bis dunkles Rubin- oder Granatrot
Duft & Aromen – Brombeere, Kirsche, Erdbeere, Himbeere, Holunder, Pfeffer, etwas gerbstoffbetont, gehaltvoll, körperreich

Passt besonders gut zu – Wildgerichte, Schmorgerichte von Lamm und Rind, Kurzgebratenes vom Rind, Coq au Vin, Bergkäse und Desserts.

Wie der Name bereits vermuten lässt, gehört der Weißburgunder zur Familie der Burgunder-Rebsorten. Sie ist, wie auch der Grauburgunder eine Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) und kann als Fortsetzung dieser Mutation über den Grauburgunder betrachtet werden. Bis zu ihrer Traubenreife lassen sich die echten Burgundersorten kaum unterscheiden. Erst mit zunehmeder Reife entwickeln sich die entscheidenden Merkmale, wie Traubenfarbe, Durft- und Geschmackskomponenten. 

Auch die Ansprüche an Boden und Klima zeugt von der Verwandtschaft der Rebsorten. Ähnlich wie der Spätburgunder sind die Ansprüche an Boden und Klima hoch. Erfüllt der Weinberg diese Ansprüche nach möglichst tiefgründigen und kräftigen Böden in warmer, exponierter Lage, bereitet der Anbau nur noch wenig Probleme. Als Belohnung wartet der Weißburgunder mit einer langen Reifezeit und hohen Mostgewichten auf. 

Mittlerweile ist der Weißburgunder eine der beliebtesten Sorten in ganz Europa. Er wird sowohl in Österreich, Italien als auch in seinem Herkunftsland Frankreich gerne angebaut. Trotzdem findet sich bei uns in Deutschland noch der größte Rebenbestand mit rund 5.750 Hektar.

Herkunft – Mutation des Grauburgunders
Farbe – helles, blasses Gelb bis strohgelb
Duft & Aromen – zart und verhalten im Duft, etwas säurebetont Alkohol / Körper mittelkräftig

Passt besonders gut zu –gebratenem Kalbfleisch, geräucherte Forelle, Salat von Krustentieren, Austern aber auch
Salat mit gebratenem Geflügel, Quiche Lorraine, Bergkäse

Auch die hochwertige Rebe des Grauburgunders (auch Grauer Burgunder oder Pinot Gris) zählt zur Familie der Burgunder-Rebsorten und hat seinen Namen der Farbe seiner Trauben zu verdanken, welche einen Graustich aufweisen. Ursprünglich stammt sie aus dem französischen Burgund. Der Grauburgunder erfreut sich zunehmend aber auch hierzulande an Beliebtheit und hat vor allem in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Bereits rund 7.100 Hektar werden deutschlandweit mit dieser Rebe bestockt. Sie mag kalkige und steinige Untergründe, aber auch Lößterassen und liefert zudem recht gute Erträge, ist wenig frostanfällig und kann hohe Mostgewichte erreichen.

Herkunft – Mutation des Spätburgunders
Farbe – farbintensiv, hell- bis goldgelb
Duft & Aromen – leicht duftbetont, erinnert an Nüsse, Mandeln, Quitten, Mango. Geschmacklich mild bis säurebetont, butterig Alkohol / Körper kräftig bis gehaltvoll

Passt besonders gut zu – Jungwild und Wildgeflügel, Kurzgebratenes vom Lamm und Rind, Austern, Hummer mit kräftiger Sauce, Krustentiere, gebratener Seefisch, Steinpilzrisotto, aber auch Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan und reifer Weichkäse. Ein junger, leichter, trockener bis halbtrockener Grauburgunder ist als Sommerwein gut geeignet.

Die Rebsortenzüchtung „Kerner“ entstand 1929 durch die Kreuzung von rotem Trollinger und weißem Riesling. Aber erst in den 1970er Jahren erfreute sich die Neuzüchtung endlich auch unter Winzern und Verbrauchern an Interesse. Von der Pfalz ausgehend verbreitete sie sich in allen deutschen Anbaugebieten. In den 1990er Jahren erreichte der Kerner mit einer Anbaufläche von 7.800 Hektar den Höhepunkt seiner Popularität, seitdem zeigt sich im Anbau eine rückläufige Tendenz. Im Jahr 2019 waren in Deutschland noch etwa 2.400 Hektar mit dieser Rebsorte bepflanzt, der Großteil in Rheinhessen und der Pfalz.

Die Kernerrebe liebt Böden, die weder zu nass noch zu trocken sind, sie benötigt aber auch eine lange Reifezeiten bis in den Spätherbst. Dies ermöglicht ein Mostgewichte über denen des Riesling. Die Reben sind robust und winterhart und liefern gute und meist kontinuierliche Erträge. Der meist trockene Wein aus Kerner wird in allen Qualitätsstufen angeboten. Es gibt sowohl kernigen Schoppenwein als auch Spätlesen. 

Obwohl die aus Kerner gekelterten Weine einem Riesling sehr ähnlich sind, duften sie etwas aromatischer. Am Gaumen zeigt sich der Wein recht säurebetont, gleichzeitig überzeugt er mit einem feinen fruchtigen Aromen.
 

Herkunft – Neuzüchtung an der „Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau“ in Weinsberg durch Rebzüchter August Herold, 1929
Farbe –hell bis strohgelb
Duft & Aromen – feine  fruchtige Noten wie Birne, grüner Apfel, Johannisbeere oder Aprikose, manchmal kommt leichter Muskatton durch

Passt besonders gut zu – Die milde, weiche Säure passt besonders gut zu leichten Vorspeisen, hellem Fleisch, Fisch,  sommerlichen Salaten,  Spargelgerichten aber auch zu jungem Käse. Süße Spätlesen  passen besonders gut zu fruchtigen Desserts.

Die Rebsorte Müller Thurgau (auch Rivaner) findet sich in fast allen deutschen Anbaugebieten wieder. Gleich nach dem Riesling belegt die Rebsorte mit einem Flächenanteil von etwa 11,5% Platz zwei und zählt zu den erfolgreichsten deutschen Weißwein-Neuzüchtungen. 

Dass der Müller-Thurgau heute in Deutschland auf fast 12.000 Hektar wächst, verdankt er unter anderem seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seiner Zugänglichkeit als süffiger, unkomplizierter Alltagswein. Zudem stellt die Müller-Thurgau-Rebe keine großen Ansprüche bezüglich des Standorts und gilt als ertragssicher. Es verwundert daher nicht, dass man die Müller Thurgau-Reben heute auf der ganzen Welt findet.

Das Synonym Müller-Thurgau für den Rivaner verdankt die Rebsorte ihrem Züchter Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau. Der Wissenschaftler züchtete 1882 die neue Rebsorte in der Forschungsanstalt Geisenheim bei uns im Rheingau. Den Namen Rivaner trägt er hingegen, da man lange Zeit die Sorten Riesling und Silvaner als Ursprung der Kreuzung vermutete. Erst eine spätere Genuntersuchung widerlegte diese Annahme.

 

Herkunft – Neuzüchtung (Kreuzung Riesling x Madeleine royale) durch Professor Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau, gezüchtete in der Forschungsanstalt Geisenheim 
Farbe – blass- bis hellgelb
Duft & Aromen – süffig, manchmal blumig, mit einem feinfruchtigen Muskataroma, eher milde Säure

Passt besonders gut zu – Die  geschmacklich leicht zugänglich und süffigen Weine sind meist unkomplizierte Alltagsweine, die gut mit zart-aromatischen Speisen harmonieren.

Der französischen Begriff Cuvée – im deutschen häufig auch Verschnitt genannt – steht für einen Wein, der aus mehr als einer Rebsorte, Lagen oder Jahrgängen hergestellt wird. Der Begriff bezeichnet eine Weinkomposition, bei der es stets darum geht verschiedene positive Eigenschaften unterschiedlicher Rebsorten und -Lagen (horizontaler Verschnitt) oder Jahrgängen (vertikaler Verschnitt) gelungen zusammenzuführen. Es bedeute nicht, dass wir Winzer Reste oder weniger gute Weine „zusammenpanschen“, damit hat eine Cuvée nichts zu tun.

Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Rebsorten in Bezug auf Alkoholgehalt, Aromen, Säure, Struktur und Farbe können gegenseitig positiv hervorheben und als Cuvée eine besonders gelungene Verbindung eingehen.

Der Weißherbst darf in der EU im Gegensatz zu einem Rosé nur aus ein und derselben roten Rebsorte gewonnen werden. So ist garantiert, dass ein Weißherbst auch wirklich Wein aus sortenrein gekelterten Rotweintrauben ist. Außerdem sollten die Trauben aus der gleichen Lage stammen. Ein Weißherbst ist somit also eine besondere Form des Rosé. Rosé-Weine dürfen hingegen auch aus verschiedenen Rebsorten bestehen.

Die am häufigsten zur Herstellung von Weißherbst verwendeten Rebsorte ist der Spätburgunder, welchen auch wir in der Klostermühle zu einem feinen trockenen Sommerwein ausbauen. 

Allgemein läßt sich sagen: je älter der Rebstock, desto besser die Qualität der Trauben. „Alte Reben“ steht heute öfters als Qualitätsmerkmal auf dem Etikett – so auch bei unseren Weinen – und besagt das die Reben schon im höheren Alter sind und die Ertragsmenge deutlich und zunehmend abnimmt. Was man bei jüngeren Reben mittels einer manuellen Ertragsreduktion (durch wegschneiden) erreichen möchte, passiert hier ganz natürlich: Es entstehen komplexere und dichtere Aromen in der Traube. Die Qualität nimmt durch die niedrigerer Menge ganz nach dem Motto “Qualität vor Quantität” zu. 

Tipps und Tricks für mehr Weingenuss

Wie man Wein zuhause am besten lagern sollte, oder was Trinktemperaturen mit Wein zu tun haben? Das können Sie in unserem kleinen Glossar für mehr Weingenuss nachlesen. 

Eine Faustregel, die vermutlich jeder kenn: Weißwein trinkt man kalt und Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur. Grundsätzlich kann man mit dieser Regel nicht alles falsch machen. Jedoch gibt es auch hier feine Unterschiede, die schon bei kleinen Abweichungen von der optimalen Trinktemperatur das Trinkvergnügen beeinflussen können. Dazu muss man wissen, dass die Temperatur immer einen maßgeblichen Einfluss auf unseren Geschmackseindruck hat. Bei kälteren Temperaturen kommt es zu einer erhöhten Säureempfindlichkeit auf der Zunge, was Weine als frischer empfinden lässt. Hingegen werden bei steigenden Temperaturen Süßstoffe stärker wahrgenommen. Der Wein wirkt nun voller und schwerer. 

Weißweine:

  • Halbtrockene bis liebliche Weißweine bei 6° – 10° Grad 
  • Leichten und jungen Weißweine bei 8° – 10° Grad 
  • Frische und eher trockene Weißweine bei 9° – 11° Grad 
  • Würzig und reife Weißweine bei 11° – 13° Grad 
  • Edelsüße und körperreiche Weißweine bei 12° – 14° Grad 

Rotweine:

  • Fruchtige und junge Rotweine bei 12° – 14° Grad 

  • leichte Rotweine bei 14° – 16° Grad

  • mittelkräftige Rotweine und Alltags Rotweine bei 16° – 18° Grad 

  • Kraftvolle und schwere Rotweine bei 18° Grad 

Generell gilt für Weiß- und Rotweine: Kälte verschließt, Wärme deckt auf – und zwar Stärken wie Schwächen! Deshalb trinkt man einfachen Wein eher etwas kühler (wegen der Schwächen) und sehr guten Wein eher etwas wärmer (wegen der Stärken).

Die Wahl des richtigen Weinglases ist wie die Temperatur ähnlich wichtig für den optimalen Weingenuss. Auf dem Markt finden sich natürlich die verschiedensten Farben, Formen und Designs. Generell gilt: Ein gutes Weinglas sollte einen nach oben verjüngten Kelch haben, um die Aromen und das Bukett festzuhalten. Da man Weißwein eher kälter trinkt, haben die passenden Gläser in der Regel ein kleineres Volumen. So kann sich der Wein nicht so schnell erwärmen, da sich die Füllmenge im Kelch verringert. Rotweingläser sind hingegen eher großvolumig, so kann der Wein atmen und durch die größere Oberfläche mehr Sauerstoff aufnehmen, um so sein Bukett besser entfalten zu können. Je voller und komplexer das Aroma des Rotweins ist, desto größer sollte auch der Durchmesser des Kelches sein.

 

Zuhause bieten sich verschiedene Möglichkeiten, Weinflaschen zu lagern, um die Qualität und den Geschmack des edlen Tropfens bestmöglich zu erhalten. Die üblichste Möglichkeit ist wohl der Keller oder ein Weinkeller. Diese Räume sind in der Regel kühl, dunkel, feucht und geruchsneutral, was die ideale Umgebung darstellt. Eine weitere Möglichkeit, Wein zu lagern, ist in einem Weinkühlschrank, bei dem sich die Temperatur im Gegensatz zum Keller ganz einfach einstellen lässt. Generell sollte man beim Lagern von Wein darauf achten, dass er keinen großen Temperaturschwankungen oder zu viel Licht ausgesetzt ist. Wird der Wein dann noch liegend gelagert, hat man schon viel für den Erhalt des edlen Tropfens getan. 

Auch kann man Wein kurzfristig sogar im Kühlschrank lagern. Man sollte allerdings beachten, dass ein Kühlschrank ist nicht speziell für das Lagern von Wein konzipiert ist und weder die ideale Luftfeuchtigkeit noch  Temperatur mitbringt. Beispielsweise sind Weißweine und Roséweine, die aufgrund ihrer geringeren Haltbarkeit und frischen Aromen schneller getrunken werden sollten, kurzzeitig auch in einem Kühlschrank gut aufgehoben, um ihre Frische zu erhalten.

Eins vorweg: Leider sind Rotweinflecken wirklich so gemein wie ihr Ruf. Begeisterte Weinfreunde kennen das Übel und es ist natürlich besonders ärgerlich, wenn es das Lieblingskleidungsstück, eine teure Tischdecke oder den Teppich trifft. 

Für eine erste Hilfe haben wir hier einige Tipps und Tricks gesammelt, dabei ganz wichtig: der Fleck sollte sofort behandelt werden!

  • Reichlich Salz auf dem Fleck verteilen und einwirken lassen. Anschließend das Salz entfernen und den Fleck mit etwas Zitronensaft auswaschen, oder einen guten Schuss Weißwein auf dem Rotweinfleck verteilen. Die Säure des Weißweines zerstört die Farbstoffe. Danach in der Waschmaschine auswaschen.
  • Bei empfindlichen Stoffen empfiehlt sich die Behandlung des Weinflecks mit Mehl. Nach dem Einwirken dann ausbürsten.
  • Als Geheimtipp wird Buttermilch  gehandelt, welche über Nacht einwirken sollte. Wenn möglich das betroffene Textil einlegen und  am Morgen danach in die Waschmaschine stecken.

Aber auch, wenn das Unglück erst spät erkannt wurde, gibt es noch Abhilfe.

  • Den Fleck mit Essigreiniger Besprühen und etwas einweichen lassen. Dann ab damit in die Waschmaschine. Dieses Prozedere kann man auch mehrmalig wiederholen, falls nötig.
  • Das Kleidungsstück in Milch einlegen und dann gründlich waschen.

Der Weinanbau

Natürlich wollen und können wir Ihnen nicht alle Begrifflichkeiten und Handgriffe aus dem Winzer-Alltag detailliert niederschreiben. Um Ihnen trotzdem einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren haben wir hier wichtige Abschnitte auf dem Weg hin zu unseren Rheingauer Weinen in Kürze zusammengefasst.

Einer der wichtigsten Zeitpunkte des Jahres, zumindest für uns und alle Winzer im Rheingau und darüber hinaus: die Weinlese. Die Lese bezeichnet im Grunde nichts anderes als die Ernte, wie bei anderen Nutzpflanzen auch. Die Traubenlese beginnt in der Regel Mitte bis Ende September und kann sich bis Ende November hinziehen, manchmal sogar bis in den Dezember oder Januar, wenn nach den ersten starken Frösten die Trauben für den Eiswein gelesen werden.

Die meisten Trauben werden bei uns im Weingut noch mit der Hand gelesen. Dafür ziehen wir mit vielen Helfern durch unsere Zeilen und schneiden Traube für Traube von den Pflanzen ab. Dadurch können wir direkt im Weinberg selektieren, um so unserem Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Dennoch werden auch manche unserer Zeilen mit dem Vollernter geerntet. Dies ist deutlich zeitsparender und eine wichtige Ergänzung.

Der Begriff Keltern kommt von dem lateinischen „calcare“, was so viel wie „mit den Füßen treten“ bedeutet. Das Keltern ist somit das Auspressen der Maische (Mischung aus Fruchtfleisch, Kernen, Schalen und Saft der Traube). 

Die Überreste bezeichnet man dann als Trester. Dieser kann auch in einigen Fällen zu Nahrung verarbeitet werden (Tresterkuchen, Tresterbrot etc.)

Der Ausbau von Weinen ist der Prozess zwischen der Gärung und dem Abfüllen. Weine können in Edelstahltanks, Holzfässern, Barriques, Betontanks oder auch Amphoren ausgebaut werden. Rote Weine werden hierbei traditionell in Holzfässern ausgebaut. In diesem Prozess kommt die Kunst des Winzers zum Vorschein. Es ist die Gabe nur so viel einzugreifen wie nötig, um auch dem Wein nicht den Charakter zu entziehen. 

Das Abfüllen ist für uns immer ein aufregender und spannender Moment. Nach monatelanger Arbeit, Geduld und behutsamen Ausbau können nun endlich unsere Rieslinge, Sauvignon Blancs, Weiß-, Grau- und Spätburgunder eingeflascht werden. 

Hierfür kommen alle unsere engsten Mitarbeiter (Küche, Service, Feld) zusammen um anzupacken. Es gilt die leeren Flaschen in die Abfüllmaschine zu stellen und die Vollen in Gitterboxen zu packen. Diese müssen dann über einen Aufzug in den Keller transportiert werden, wo sie bis zum Verkauf lagern können. 

Erst mit dem Weinetikett ist unsere Arbeit vor dem Verkauf beendet. Es enthält alle wichtigen Informationen zur Rebsorte, Alkoholgehalt, Restzucker und Ort der Abfüllung.